Es war vor langer Zeit, da herrschte in Oberelsbach eine Hungersnot. Schon im frühen Winter waren die Vorräte in manchen Hütten aufgebraucht. Einige arme Leute waren dem Hunger bereits erlegen. So auch die Eltern eines jungen Mädchens. Nur der Großvater lebte noch. In ihrer Not entschlossen sich beide, über die Hohe Rhön nach Wüstensachsen zu Verwandten aufzubrechen, um dort der größten Not zu entgehen. Durch tiefen Schnee gingen sie den langen Wald hinauf zur Rhön. Oben auf der Langen Rhön, unweit des Maihügels, überraschte sie ein heftiger Schneesturm. Die geschwächten Körper der beiden konnten diesem gewaltigen Sturm und der Kälte nicht widerstehen und wurden dahingerafft. Erst im darauffolgenden Sommer hat man Reste der beiden Körper und Kleider der Umgekommenen gefunden.
Rhöngemälde “Verhängnis” Nr.: 1066 Pastell auf Similikarton 43x61 cm, 1990, Bildgröße. 63,5x83 cm