Darmstädter Gymnasiasten waren es, die 1911 ihre Flugversuche auf der Wasserkuppe unternahmen. 1920, der Motorflug war dem Deutschen Volk verboten, trafen sich 25 Flugbegeisterte zu einem Segelflugwettbewerb auf der Wasserkuppe. Alte Militärzelte und eine Baracke dienten Mann und Gerät über Wochen als Behausung.
Erste bescheidene Erfolge wurden erreicht. Die Bande des “Rhöngeistes” und der Mythos vom “Berg der Flieger” wurden geboren. Nun werden jährlich Wettbewerbe ausgetragen. Der Segelflug und seine Wissenschaft machten Fortschritte. Schon 1922 wurden erste Rekorde erflogen. Piloten lernten den Thermikflug. Ihre Flugzeuge wurden immer leistungsfähiger. Neue, schnittige Konstruktionen eroberten den Luftraum über der Rhön. Man feierte die Flugpioniere dieser Zeit. Der Verleger der Zeitschrift Flugsport, Oskar Ursinus aus Frankfurt/Main, wurde zum “Rhönvater” der Flieger.
Schon 1924 wurde eine Flugschule eingerichtet. Der “Schlafwagen”, eine erste feste, schmale Baracke auf Pfählen, war errichtet. Die “Rhön-Rossitten-Gesellschaft” wurde gegründet. Das Ursinushaus wurde gebaut. Ein großes Fliegerlagen mit winterfesten Bauten für Mensch und Flugzeug entstand. In den 30er Jahren wurden große fliegerische Erfolge erzielt. Zu den großen Wettbewerben jener Zeit, die jährlich ausgetragen wurden, kamen Flieger aus aller Welt. Dann, 1945, kam der große Niedergang. - Flugverbot!
Erst 1950 ging es mit dem Segelflug in der Rhön weiter. Der “Deutsche Aero-Club” wurde in Gersfeld gegründet. 1951 wurde das Segelflugverbot von den Alliierten aufgehoben. Die “Gesellschaft zur Förderung des Segelflugs auf der Wasserkuppe” wurde geboren. Nach bescheidenen Anfängen, mit wenig Fluggerät, ging der neue Aufbau schnell voran. 1953 fanden bereits zwei Segelfluglehrgänge Statt. Jährlich wurden es mehr. Mit neuen Hochleistungssegler werden jetzt Flüge von ungeahnten Möglichkeiten durchgeführt.
Rhöngemälde Nr.: 1485 - Den Wolken entgegen Acryl, Leinwand auf Keilrahmen, 100x140 cm, 2000