Aus dem versunkenen Dorf Moor im Schwarzen Moor war es drei Jungfern gestattet, an bestimmten Sommerabenden aus dem Moor aufzusteigen. Sie wurden von den Rhönbewohnern im oberen Ulstertal die Moorjungfern genannt und tauchten abends in einem der Dörfer der heutigen Großgemeinde Ehrenberg zum Tanzen und Singen auf. Wegen ihrer Grazie und lieblichen Stimmen waren sie bei den jungen Burschen geschätzt, und manch einer verliebte sich in sie. Aber immer ehe der Morgen graute, waren die Jungfern plötzlich verschwunden. In der Morgenröte an einem Weiher, unweit der Quelle des Rhölichgrabens, reinigten sie ihre Körper von allen Unreinheiten, bevor sie wieder in einer Felsenspalte im Querenberg verschwanden, um in das versunkene Moordorf zurückzukehren.
Rhöngemälde ”Die Moorjungfern aus dem Schwarzen Moor” Nr.: 1460 Acrylfarbe, Leinwand auf Keilrahmen 100x125 cm, 1998